Ehrungen

Prof. Dr. Ulrich Brenning

Prof BrenningDurch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V wird alle 2 Jahre ein Naturschutztag M-V ausgerichtet. Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist die Würdigung ehrenamtlich tätiger Naturschützer, beispielsweise der Schutzgebietsbetreuer oder der Fachgruppen, die sich für den Schutz von Pflanzen- und Tierarten bzw. Artengruppen einsetzen. Anlässlich des Naturschutztages 2013 erhielt auch ein Vereins-(Gründungs)Mitglied, Herr Prof. Dr. Ulrich Brenning den Naturschutzpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Nachfolgend ein Auszug aus der Laudatio:

„Schon seine Diplomarbeit hatte einen direkten Bezug zu einem besonderen Ort, der ihn bis heute nicht loslassen sollte – der Vogelinsel Langenwerder in der Wismarbucht. Denn das Untersuchungsmaterial für die Diplomarbeit waren Eier der Sturmmöwe, dem Charaktervogel dieses Eilandes. Folgerichtig war dann die Zuweisung der Verantwortlichkeit für diesen seit 1910 geschützten Brutplatz einer kopfstarken und artenreichen Küstenvogelkolonie, die er zwischen 1959 und 1998 mit großem Engagement wahrgenommen hat. Seit der Gründung des Vereins Langenwerder ist Ulrich Brenning in dessen Vorstand aktiv tätig. Und so ist es nicht verwunderlich, dass er immer noch alljährlich 2-3 Wochen auf „seiner“ Insel als Betreuer und vor allem Beringer verbringt. Seit jeher tritt Herr Professor Brenning mit wissenschaftlichen Argumenten für einen verstärkten Schutz der Natur insbesondere im Bereich der Wismarbucht ein. So hat er direkt oder indirekt an der Ausweisung der Wismarbucht als Feuchtgebiet von nationaler Bedeutung, als Important Bird Area (IBA) und als Europäisches Vogelschutzgebiet (SPA) mitgewirkt. Die im Sinne der europäischen Naturschutzrichtlinien in der Wismarbucht seit 2008 durch den Bucht-Ranger der Regionalvereinigung Segeln Wismar Bucht e. V. ausgeübte Öffentlichkeits- und Kontrolltätigkeit wird von Ulrich Brenning interessiert, aber auch durchaus kritisch verfolgt. So werden von den jeweiligen Inselwärtern die Verstöße gegen geltendes Naturschutzrecht sowie die Freiwillige Vereinbarung „Naturschutz, Wassersport und Angeln in der Wismarbucht“ im Inseltagebuch vermerkt und dem Bucht-Ranger sowie den Naturschutzbehörden mitgeteilt. Auch in dem von ihm seit Jahren verfassten Vereinsblatt, dem „Spreithals“, und jährlichen Betreuerberichten werden derartige „Vorkommnisse“ dargestellt und konsequente Schutzmaßnahmen und deren Kontrolle gefordert. Wiederholt mahnte er die effektive Umsetzung der in den Managementplänen zum FFH- und Vogelschutzgebiet Wismarbucht erarbeiteten Maßnahmen an. Die in Jahrzehnten gesammelten Beobachtungen und Erkenntnisse hat er in vielen Publikationen und Vorträgen auf Fachtagungen vor Naturschützern aber auch vor Jägern, vor Natur- und Heimatfreunden, also einer breiten Öffentlichkeit, vorgestellt. Nach Ausgaben für 1964 und 1990-1994 befindet sich derzeit eine dritte Gebietsmonografie mit einer sehr detaillierten Darstellung der nunmehr seit 50 Jahren akribisch zusammengetragenen Daten zu den Brut- und Rastbeständen sowie Vogelberingungen in der Druckvorbereitung. Herrn Professor Brenning ist zu danken für seine engagierte Tätigkeit in der schutzorientierten Vogelforschung. Zu wünschen sind ihm noch viele interessante Beobachtungen insbesondere auf „seiner“ Insel sowie Gesundheit, Kraft und Freude!“

Dr. Hans-Wolfgang Nehls

Die WilliNehls2016Beringungszentrale Hiddensee veranstaltete zum 50. Geburtstag des Hiddensee-Rings am 08./09. März 2014 eine Festveranstaltung und Fachtagung. Tagungsort war das Auditorium maximum der Universität Potsdam. Aus Anlass dieser Veranstaltung sollten Beringer, die sich in besonderer Weise um die Weiterentwicklung des Hiddensee-Beringungswesens und die ornithologische und naturkundliche Datenerhebung und Forschung in Ostdeutschland verdient gemacht haben, mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet werden Diese Medaille wurde anlässlich der Geburtstunde des Hiddensee-Rings 1964 von W. Berger, einem langjährigen Mitarbeiter der Beringungszentrale entworfen und seither nur einmal, an den damaligen Leiter der Beringungszentrale und Vogelwarte Herrn Prof. Hans Schildmacher, überreicht. Zitat Dr. U. Köppen in seiner Laudatio: „Die fünf Beringer, die heute aufs Podium gerufen werden, stehen dabei nicht nur für die fünf Bundesländern, in denen die Beringuingszentrale Hiddensee gegenwärtig agiert, sondern auch für spezielle persönliche Wirkungsfelder, ohne die die Hiddensee-Beringung nicht das wäre, was sie heute ist, ohne die Umfang und Qualität der Hiddensee-Datenbank heute sehr viel anders aussähen.“ Einer der Ausgezeichneten war unser Vereins-(Gründungs-) Mitglied Dr. Hans-Wolfgang Nehls.

Nachfolgend ein Auszug aus der Laudatio:

„Dr. H.-W. Nehls (Rostock) ist seit 1956 Beringer. Seither entwickelte er umfangreiche Beringungsaktivitäten in Mecklenburg-Vorpommern und auf den Weltmeeren, verbunden mit vielbeachteten Publikationen von Beringungsergebnissen (z. B. die Artbearbeitung Brandseeschwalbe im Handbuch der Vögel Mitteleuropas). Gleichzeitig ist H.-W. Nehls publizistisch wie praktisch unermüdlich aktiv im Küstenvogelschutz in Mecklenburg-Vorpommern. Seine Bilanz: > 28.600 Hiddensee-Beringungen von 162 Arten, darunter 6.525 Alpenstrandläufer, 1.550 Rotschenkel, > 100 Elfenbeinmöwen, zusätzlich kommen noch 11.574 Beringungen mit Helgoland-Ringen hinzu. Er war 1968 der erste Bezirksberingungsobmann für den Bezirk Rostock. Seine jüngste Veröffentlichung war 2013 gemeinsam mit Prof. Brenning die Veröffentlichung der Beringungsergebnisse vom Langenwerder in einem Sonderheft des Ornithologischen Rundbriefs M-V: Vogelinsel Langenwerder – 100 Jahre Naturschutz -.“ (Beringungszahlen wurden korrigiert. BF).

Herr Dr. Hans Wolfgang Nehls verstarb am 21. September 2018 im Alter von 82 Jahren.